Ich möchte euch diesmal einen Verein vorstellen, der sich dem Schutz der Galgos und Greyhounds verschrieben hat: Greyhound Protection International e.V. (GPI)
Ich war gemeinsam mit dem Verein am Pfingstmontag (09.06.2014) auf dem Gelände des KSW in Köln. Dort fand wie jedes Jahr das "Jederhundrennen" statt, und wir haben diese Gelegenheit genutzt, um wieder ein bisschen Aufklärungsarbeit zu leisten.
Zu diesem Zweck waren auch die traumhaften Pflegehunde des Vereins dabei: Nuva, Henry, Andrea und Bert. Die vier haben ihren Job wirklich super gemacht und reichlich Interessenten und Liebhaber an unseren Stand gezogen!
Bei dieser Gelegenheit bin ich zum ersten mal richtig in Berührung mit den Windhunden gekommen und konnte meine ersten Erfahungen mit dieser besonderen Hundeart sammeln. Besonders hilfreich und interessant waren dabei die Geschichten und Erfahrungen der Vereinsmitglieder, die schon viel zum Thema Haltung und Leben mit einem Windhund zu berichten wussten.
Hier habe ich für euch mal ein paar Impressionen zusammen gestellt - viel Spaß beim Anschauen :-)
- Der GPI besteht seit 1999 und hat es sich zum Ziel gesetzt, über die Missstände und Qualen der Galgos in Spanien und Greyhounds bei Hunderennen in England, Irland, USA (etc) aufzuklären
- Neben der Aufklärungsarbeit kooperiert der GPI auch mit Tierheimen aus den betreffenden Ländern und adoptiert unter anderem "ausrangierte" Hunde, um ihnen in Deutschland ein neues Zuhause zu suchen - auch nach der Vermittlung steht der Verein den neuen Herrchen und Frauchen mit Rat und Tat zu Seite
- In den betreffenden Ländern werden immer noch komerzielle Hunderennen abgehalten, bei denen es nur um eins geht: Gewinnen!
- Hunde, die nicht regelmäßig auf den vorderen Plätzen landen, kosten den Rennstallbesitzern zuviel Geld (Haltung, Futter, Training)
- Auch verletzte Tiere kosten mehr, als dass sie ihrem "Herrn" Geld einbringen würden
- Meist sind die Tiere durch zu intensiven und zu häufigen Einsatz auf der Bahn mit 3 1/2 Jahren nicht mehr rennfähig
- Die Galgos in Spanien werden heutzutage weniger zum Rennen, als bei der Jagd in Spanien genutzt. Doch leider auf extreme Weise, und ohne dabei Rücksicht auf das Wohlergehen der Tiere zu nehmen. Ist eines dieser Tiere durch eine lange und kräftezehrende Hetzjagd zu erschöpft oder gar verletzt, werden auch diese möglichst schnell "entsorgt"
- All diese für den Rennstall oder den Jäger "unnützen" Tiere kommen, wenn sie sehr sehr viel Glück haben zu einem Tierschutzverein als sog. Ex-Profi Racer (oder im Falle der spanischen Galgos als ausrangierter Jagdhund). Haben sie nicht so viel Glück, werden sie meist auf qualvolle und inhumane Weise "entsorgt".
- Zudem besteht auch für die "guten" Rennhunde ein enormes Verletzungsrisiko bei den hohen Geschwindigkeiten. Viele Hunde zerren sich Muskeln, Sehnen oder ziehen sich Kapselrisse zu. Sollte ein Hund aufgrund einer solchen Verletzung während des Rennens stolpern, so endet dies meist tödlich.
- Informieren Sie sich, über die Zustände und Vorgehensweisen bei Hunderennen in den betreffenden Ländern: http://www.greyhoundprotection.de/
- Erzählen Sie Freunden, Verwandten und Kollegen davon, verbreiten Sie die Botschaft
- Sollten Sie in einem der Länder Urlaub machen, so meiden Sie Rennveranstaltungen und unterstützen Sie diese Events nicht
- Unterstützen Sie die Vereine, die sich für die Windhunde einsetzen: Werden Sie Fördermitglied (Antrag des GPI), spenden Sie einen kleinen Betrag, besuchen Sie die Veranstaltungen der Vereine!
- Wenn Sie können, geben Sie doch einem Ex-Racer ein Zuhause
Die häufigsten Irrtümer über die Windhunde:
(1) "Die brauchen viel zu viel bewegung, ein Windhund muss doch rennen, rennen, rennen!"
Falsch! Windhunde sind ihrer Natur gemäß Kurzstrecken-sprinter keine Ausdauerläufer! Auf einem eingezäunten großen Gelände oder z.B. in einer Reithalle kann der Hund (wenn er Lust dazu hat!) seine Beine mal ordentlich strecken. Aber vorsicht! Bei unebenem Gelände besteht Verletzungsgefahr. Aber längst nicht jeder Windhund muss wirklich täglich einen Sprint hinlegen! Die meisten sind mit einem gemütlichen Spatziergang (ca 2h am Tag) mehr als zufrieden. Windhunde sind wahre Couch-Potatoes!
(2) "Wenn ich einen Ex-Racer adoptiere, hole ich mir doch einen total invaliden ins Haus"
Falsch! Die meisten Ex-Racer werden nach nur ein paar Rennen aussortiert, weil sie nicht schnell genug sind, oder aufgrund "leichterer" Verletzungen nicht mehr renntauglich sind. Diese kleinen Verletzungen können aber bei entsprechender Schonung und Pflege meist vollständig abheilen und sind dann kein Problem mehr für den Hund.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in die kontroverse Welt des Windhunde Sports liefern, und euer Interesse an dem Thema wecken.
Wenn ihr mehr dazu erfahren wollt, dann schaut doch einfach mal bei Greyhound Protection e.V. vorbei und zögert nicht, eure Fragen an den Verein zu stellen, oder entsprechendes Infomaterial anzufordern!
Mein Tipp: Am 23.08.2014 findet in Troisdorf das Sommerfest des GPI statt! Vielleicht sehen wir uns da :-)
Machts gut ihr lieben und bis zum nächsten Blog Eintrag!
Eure Vanilla